BÜRO ZIMMER FREI

Installation von Ela Posch und Barbara Ungepflegt

seit 2016 @ Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Eröffnung am 10. Oktober 2016

Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Institut für Kulturmanagement und Gender Studies (IKM)

Raum E0109  Anton von Webern-Platz 1- 1030 Wien

 

„Immobilienexperten gehen davon aus, dass sich das Büro künftig zu einer temporären Arbeitsstätte entwickelt. Das hat Auswirkungen auf Ausstattung und Standort.“ (Die Presse, Print-Ausgabe, 23.2.2013)

Im IKM an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) ist das Büro der Zukunft bereits angekommen. Die Installation BÜRO ZIMMER FREI, an der Ela Posch und Barbara Ungepflegt seit mehr als einem halben Jahr unermüdlich arbeiten, wird am 10.Oktober 2016 ab 16:00 Uhr feierlich eröffnet – im gemeinsamen Büro.

BÜRO ZIMMER FREI ist als Arbeitsstätte für all jene konzipiert, die die herkömmlichen Arbeitsstrukturen hinter sich lassen wollen. Das Besondere daran ist nicht nur der Nachhaltigkeitsaspekt, den mittlerweile viele Bürogebäude aufweisen, sondern das Office-Life-Konzept, das Posch und Ungepflegt als eine der Vorreiterinnen darin umzusetzen versuchen.

Das vorrangige Ziel von BÜRO ZIMMER FREI ist, die Arbeitsstrukturen effizienter zu gestalten. Dazu zählen unter anderem die Förderung von Mobile Working, die Verschmelzung von Work und Life, die Einführung einer nachhaltigen Büroausstattung sowie die freie Wahl des Arbeitsplatzes. Ab dem 10. Oktober stehen für die 11 Mitarbeiter_innen des Instituts bis zu 14 Arbeitsplätze zur Verfügung, das heißt, (fast) jede_r kann seinen_ihren Arbeitsplatz frei wählen. Auch Arbeitsplatzsuchende außerhalb der mdw sind herzlich willkommen. Fixe Schreibtische gibt es nicht mehr. Dafür stellen Posch und Ungepflegt ihren Kolleg_innen eine Bürozimmer-Dusche, Snacks und eine Regelecke zur Verfügung, damit ein Nach-Hause-Gehen nicht mehr erforderlich ist. Neben dem Bürodesign spielt daher der Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz eine wesentliche Rolle.

Was am IKM bereits heute praktiziert wird, könnte in naher Zukunft den Alltag in vielen Universitäten und anderen Unternehmen bestimmen. Denn zum einen ist Büroraum teuer, zum anderen sind die Zyklen, bedingt durch die zunehmende Krisenanfälligkeit der Konjunktur, schneller geworden. „Darauf müssen die Firmen sich einstellen. Standortwahl und eine effiziente Flächennutzung spielen eine immer wichtigere Rolle“, erklärte bereits 2013 Claus Zincke von Union Investment Real Estate beim Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft CIMMT in Frankfurt.

Hinzu kommen die gewachsenen Ansprüche der Arbeitgeber_innen an die Arbeitnehmer_innen: Mobil sollen sie sein, flexibel, zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar, um rund um den Globus Geschäfte abzuwickeln. Wer also beruflich viel unterwegs ist, wird sich darauf einstellen müssen, dass er_sie im Büro keinen festen Platz mehr hat. Er_sie wird dort arbeiten, wo gerade frei ist – BÜRO ZIMMER FREI heißt das Zauberwort.

 

Die Installation erhielt 2019 den Dissident Goddesses Temple Prize